Preis für Innovation in der Erwachsenenbildung vergeben
Bonn, Dezember 2025 - In diesem Jahr zeichnet der "Preis für Innovation in der Erwachsenenbildung" Lernangebote und Projekte aus, die zeigen, wie Künstliche Intelligenz die Erwachsenen- und Weiterbildung bereichern und zugleich den gesellschaftlichen Diskurs über KI stärken kann. Heute Abend werden im Rahmen des "DIE-Forum Weiterbildung 2025" im Deutschen Museum Bonn drei Projekte ausgezeichnet, die mit innovativen Ansätzen auf neue Bildungsherausforderungen reagieren.
Künstliche Intelligenz (KI) verändert, wie wir lernen, kommunizieren und arbeiten – auch in der Erwachsenenbildung. Sie kann helfen, Barrieren abzubauen, individuelle Lernwege zu eröffnen und neue Formen der Teilhabe zu gestalten. Zugleich fordert sie dazu auf, kritisch zu reflektieren, wie wir mit dieser Technologie umgehen und welche Kompetenzen notwendig sind, um sie verantwortungsvoll zu nutzen.
Mit dem "Preis für Innovation in der Erwachsenenbildung 2025" hat das DIE eingeladen, Projekte sichtbar zu machen, die sich diesen Herausforderungen stellen. Aus zahlreichen Einreichungen hat eine unabhängige Jury mit sieben ausgewiesenen Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis drei herausragende Projekte ausgewählt, die beispielhaft zeigen, wie KI in der Erwachsenenbildung zu mehr Chancengerechtigkeit und Teilhabe beitragen kann. Ganz im Sinne der Schirmherrin Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, die sich dafür einsetzt, die Potenziale von KI zu nutzen, um Bildung für alle zu ermöglichen und soziale Gerechtigkeit zu fördern.
Die prämierten Projekte machen sichtbar, wie vielfältig und kreativ der Bildungssektor auf die Herausforderungen des digitalen Wandels reagiert. Sie zeigen Wege auf, wie Technologie verantwortungsvoll eingesetzt werden kann, um Lernen inklusiver, zugänglicher und zukunftsfähiger zu gestalten. Mit dem Preis würdigt das DIE das Engagement all jener, die Bildung als Schlüssel zu gesellschaftlicher Teilhabe verstehen. Drei Projekte werden gleichrangig ausgezeichnet:
Mit dem Digital Learning Campus (DLC) vom Wissenschaftszentrum Kiel entsteht in Schleswig-Holstein eine neue Bildungslandschaft, die digitales Lernen mit physischen Lernorten verbindet. Ziel ist, allen Menschen Zugang zu den Future Skills zu eröffnen, die in einer digitalen Arbeits- und Lebenswelt entscheidend sind. Künstliche Intelligenz (KI) spielt dabei eine Schlüsselrolle: Sie ist zugleich Lernthema und Lerntechnologie. Der DLC vermittelt Wissen und Fähigkeiten rund um KI – von Datenanalyse bis Robotik – und nutzt KI, um personalisiertes Lernen zu ermöglichen. In vielen Städten entstehen offene, bildungsbereichsübergreifende Lernorte. Alle Angebote werden über die Plattform www.dlc.sh gebündelt – als offenes, inklusives und KI-gestütztes Bildungsökosystem für die Zukunft des Lernens.
Das KI-Seepferdchen der VHS Oberhausen zeigt, wie man im digitalen Wandel "über Wasser bleiben kann". In einem niedrigschwelligen Format können Bürgerinnen und Bürger grundlegende Kompetenzen im Umgang mit KI erwerben – spielerisch, praxisnah und generationenübergreifend. Das Projekt zielt darauf, Berührungsängste gegenüber KI abzubauen, Medienkompetenz zu stärken und die Teilhabe am gesellschaftlichen Diskurs zu fördern. Ein zentrales Element ist der intergenerationelle Austausch, bei dem Ältere Lebenserfahrung und Jüngere digitale Affinität einbringen – dieser Ansatz fördert den Respekt vor unterschiedlichen Kompetenzen und kooperatives Lernen. Ein Robo-Seepferdchen-Abzeichen und eine Urkunde symbolisieren den Lernerfolg spielerisch und ohne Leistungsdruck.
Das Projekt "Hast du schon gehört… mit Smartspeakern Desinformationen begegnen" von "Arbeit und Leben Thüringen" macht politische Erwachsenenbildung neu erlebbar. Im Zentrum steht das interaktive Hörspiel "Unter Verdacht", speziell für Smartspeaker entwickelt und später auf Browser und WhatsApp portiert. Nutzerinnen und Nutzer steuern die Handlung per Sprachbefehl, treffen Entscheidungen und erleben deren Konsequenzen. Das Hörspiel thematisiert Verschwörungsdenken und Desinformation im familiären Umfeld und übersetzt komplexe Inhalte in eine immersive Lernerfahrung.
Zielgruppen sind vor allem Erwachsene zwischen 18 und 45 Jahren, die klassische Bildungsangebote selten wahrnehmen. KI-basierte Sprachverarbeitung ermöglicht eine intuitive, barrierearme Nutzung. Begleitende Materialien und der Podcast "Geteiltes Leid" mit über 135.000 Streams vertiefen die Erfahrung und erweitern die Reichweite. So wird politische Bildung niedrigschwellig, interaktiv und emotional – und erreicht Menschen außerhalb der Bildungsblase.


