Internetkriminalität

White Hacker Marc Ruberg veröffentlicht "Cyber War"

Frankfurt a.M., September 2021 – Marc Ruberg, einer der bekanntesten White Hacker, gibt in seinem neuen Buch "Cyber War – Die digitale Bedrohung" Einblick in die Hackerszene, wie sie nur ein Insider veröffentlichen kann. Marc Ruberg ist Verantwortlicher für das Hochschulnetz des Landes Baden-Württemberg, stimmberechtigtes Mitglied im berühmt-berüchtigten Chaos Computer Club (CCC) und aktives Mitglied im Diplomatic Council, einem globalen Think Tank mit Beraterstatus bei den Vereinten Nationen (UNO). Der Kernphysiker und Informatiker kennt "die Szene" wie kaum ein anderer.

Marc Ruberg, in der Szene als "ruby" bekannt, sieht sich als White Hacker. Diesen Ehrentitel tragen "die guten Computerhacker", die auf der Seite von Recht und Ordnung stehen, aber die Tricks und Methoden der Datendiebe, Interneterpresser und Cyberterroristen ebenso gut beherrschen wie die "Black Hacker", die Internetkriminellen.
Das Credo von Marc Ruberg: Die digitale Welt ist unsicherer als je zuvor, für Hacker ist es so leicht wie noch nie, in fremde Computer, Netze und Smartphones einzudringen, und "Otto Normalverbraucher" und "Lieschen Müller" sind die gläsernsten Bürger:innen und Verbraucher:innen aller Zeiten. Im Jahr 2020 wurden allein in Deutschland erstmals mehr als 100.000 Fälle von Cyberkriminalität registriert; die Dunkelziffer wird auf 90 Prozent geschätzt.

Allgegenwärtige Digitalisierung bedroht unsere zivilisierte Gesellschaft

In seinem Buch "Cyber War – Die digitale Bedrohung" schildert er auf 244 Seiten, wie sich unsere zivilisierte Gesellschaft durch die allgegenwärtige Digitalisierung in eine fatale Abhängigkeit von Computern begeben hat. Stromversorgung, Telefonsystem, Gesundheits­wesen, Transportlogistik, Finanzwesen, Polizei und Feuerwehr – nichts geht mehr ohne Computer, die alle miteinander verbunden sind. Doch die weltumspannenden Computernetze sind angreifbarer denn je. "Der Krieg im Internet ist in vollem Gange. Längst kann nicht mehr die Rede von Einzelfällen sein, die nur diejenigen treffen, die im Internet Risiken eingehen", warnt Marc Ruberg. 

Hacker greifen die Essenz unseres Lebens an

Anschaulich verdeutlicht er in seinem Buch, dass nicht nur unsere Computer und kritischen Infrastrukturen gefährdet sind, sondern auch unsere Smartphones zusehends zum Angriffsziel werden. Marc Ruberg erklärt: "Im Smartphone haben die meisten Menschen die Essenz ihres Lebens gespeichert, Fotos, Kontakte, Finanzen, Kommunikation… alles. Mit dem neuen Smart-eID-Gesetz wird seit 1. September sogar die Speicherung des Personalausweises im Smartphone möglich. Hacker, die Smartphones angreifen, können in den Besitz all dieser Informationen gelangen. Für die Betroffenen stellt das ein persönliches Desaster dar, für unsere digitale Gesellschaft kann es sich zur Katastrophe entwickeln."

Cyber-Armeen sind im Netz unterwegs

Neben einer Vielzahl von Einzeltätern hat auch die organisierte Kriminalität die Möglichkeiten des World Wide Web für sich entdeckt. Darüber hinaus haben viele Länder Internet-Söldner unter Vertrag und ganze Cyber-Armeen im Einsatz, die sich als Hacker im staatlichen Auftrag betätigen. Ob China, Russland, Nordkorea, Israel oder die USA – detailliert beschreibt Marc Ruberg, wie Staaten im Netz unterwegs sind. Auch die deutsche Cyberspionage-Behörde ZITiS (Zentrale Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich) wird genau unter die Lupe genommen.

Das neue Buch "Cyber War – Die digitale Bedrohung" will wachrütteln, die Gefährdungslage beschreiben und die Verantwortlichen veranlassen, die Schutzwälle weiter hochzuziehen. Eindringlich warnt Marc Ruberg davor, dass neue Technologietrends wie Cloud, Künstliche Intelligenz, Smart Home, Smart City oder selbstfahrende Autos die Gefährdungslage weiter verschärfen.

Nachts zu Fuß über die Autobahn

Zudem wird erklärt, was jeder Einzelne tun kann, um sich gegen Cyberangriffe zu wappnen. Denn allen Warnungen zum Trotz, wundert sich Marc Ruberg: "Die meisten Nutzer sind nach wie vor völlig unbesorgt ohne die geringsten Absicherungen im Netz unterwegs. Das ist ungefähr so, als ob man nachts zu Fuß über die Autobahn läuft und darauf hofft, nicht überfahren zu werden. Das kann gutgehen, aber in den meisten Fällen wird es auf Dauer eher schief gehen."