Hochschulen gründen Impact Start-up Cluster
Alfter bei Bonn, Juni 2025 - Immer mehr Unternehmen machen es vor: Sie denken soziales und nachhaltiges Handeln mit und bewerten nicht nur ökonomische Gewinne, sondern auch den Nutzen für Gesellschaft und Umwelt. Gemeinsam gründeten die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, die Universität Bonn und die Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft nun einen Impact Start-up Cluster, der genau solche gemeinwohlorientierten Ausgründungen und Unternehmen stärkt. Das Projekt "SoNaR – Sozial gründen, nachhaltig wirken: Impact Cluster Region Bonn-Rhein-Sieg" wird mit knapp einer Million Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert.
"Mit SoNaR schaffen wir ein Ökosystem für soziale Innovationen und nachhaltige Start-ups. Durch Impulse zur Innovationsförderung, Beratungsangebote sowie Peer-to-Peer-Learning unterstützen wir Gründungsinteressierte sowie Gründerinnen und Gründer dabei, ihre gesellschaftliche und ökologische Wirkung zu maximieren", erläutert Prof. Dr. Martin Sieber, Co-Direktor des Centrums für Entrepreneurship, Innovation und Mittelstand (CENTIM) an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.
"Insbesondere angesichts der vielfältigen globalen Herausforderungen unserer heutigen Zeit spielen solche Unternehmen eine wichtige Rolle in gesellschaftlichen Veränderungsprozessen. Mit dem Impact Cluster schaffen wir ein Netzwerk, das die sozial-ökologische Transformation in der Region und darüber hinaus vorantreibt", betont Sandra Speer, Leiterin des Transfer Centers enaCom der Universität Bonn. Und laut Prof. Dr. Stephan Hankammer, Professor für Nachhaltige Unternehmensführung am Fachbereich Wirtschaft der Alanus Hochschule, sollen "vor allem junge Unternehmerinnen und Unternehmer ermutigt werden, das Gemeinwohl mit in ihrem Geschäftsmodell zu verankern und so ihre Rolle als zukunftsweisende Game Changer auszufüllen."
Games und Accessibility: Spielerisches Miteinander und Gesellschaftliche Teilhabe
Thematische Schwerpunkte werden auch die Bereiche "Games" und "Accessibility" mit entsprechenden Netzwerken sein. "Beides sind aktuell besonders dynamische Innovationsbereiche mit großem Potenzial für soziale Innovationen", so Prof. Dr. Adrian Hermann, der zu beiden Schwerpunkten am Forum Internationale Wissenschaft an der Universität Bonn forscht und Mitglied im Transdisziplinären Forschungsbereich (TRA) "Individuals and Societies" ist.
In enger Partnerschaft mit dem Bonn Lab for Analog Games and Imaginative Play (LAGIP) werden Geschäftsideen aus der Spieleentwicklung gefördert sowie spielerische Aspekte von Social Businesses gestärkt. Mit dem Fokus auf Accessibility – also Zugänglichkeit oder Barrierefreiheit – werden Gründungsprojekte mit einem integrativen Ansatz unterstützt, die unterrepräsentierte Gruppen in das gesellschaftliche Leben mit einbeziehen wollen. Hierbei kann es sich um Menschen mit Behinderungen, um Personen mit Migrationshintergrund oder aus bildungsfernen Schichten handeln.
Verbund von Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Universität Bonn und Alanus Hochschule
Der Impact Cluster wird im Verbund von drei Hochschulen umgesetzt, die sich bereits in den Bereichen Entrepreneurship und Nachhaltigkeit intensiv engagieren: Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS), die Universität Bonn und die Alanus Hochschule in Alfter. Durch diese interdisziplinäre Zusammenarbeit entsteht ein starkes Netzwerk, das von den unterschiedlichen Expertisen profitiert.
Die H-BRS koordiniert den Verbund und bringt ihre umfassende Erfahrung in der wirtschaftlichen Gründungsberatung ein. Die Universität Bonn berät vertieft zu den spezifischen Schwerpunktthemen "Games" und "Accessibility". Die Alanus Hochschule stärkt das Netzwerk durch ihren besonderen Fokus auf nachhaltiges Wirtschaften. Sie setzt sich schon seit langer Zeit intensiv für die nachhaltige und gesellschaftliche Transformation ein, unter anderem durch die Integration von sozialen und ökologischen Schwerpunkten in der Lehre sowie das ansässige Institut für regeneratives Wirtschaften (REGWI).