Digitale Bildung

Bedingungen für gutes eLearning in Deutschland nur ausreichend

Brooklin (USA), September 2021 - Zum zweiten Mal hat die digitale Sprachlern-Plattform Preply eine Studie herausgegeben, in der die Voraussetzungen für erfolgreiches eLearning und digitale Bildung in 32 OECD-Ländern untersucht wurde. Die aktualisierte Studie erlaubt es, einen Vergleich in den Bemühungen der Länder während der Pandemie zu ziehen. Deutschland hat sich im internationalen Vergleich weiter verschlechtert und ist um drei Plätze auf den 18. Rang abgerutscht.

Auch im dritten Schuljahr, das im Zeichen der Pandemie steht, ist die Kritik an die Politik über fehlende Lösungen im deutschen Bildungssystem laut. Der aktuelle eLearning-Index macht vor allem die unzureichenden Bemühungen im digitalen Bereich deutlich. So ist zwar der Bevölkerungsanteil mit Computerzugang von 93 Prozent auf 96 Prozent gestiegen und die Internetgeschwindigkeit sowohl im Breitband als auch mobil um jeweils mehr als 30 Mbits/s schneller geworden, jedoch reichten diese Bemühungen nicht einmal dazu aus, um den bisherigen Ranglistenplatz zu halten. Während Deutschland bereits im 2020 nur einen zufriedenstellenden 13. Platz belegte, können die Voraussetzungen für ein erfolgreiches eLearning im aktuellen internationalen Vergleich nur noch mit ausreichend bewertet werden.
 

Rang
2020
Rang
2021
Land Studiengänge
im Fernstudium
Zugang
zu Computern
Internet-
geschwindigkeit/
Breitband
Gesamtergebnis
(100 - 0)
2 1 Dänemark 31 95% 211 Mbit/s 100,00
12 2 USA 10.472 72% 195 Mbit/s 83,1
15 3 Ungarn 12 88% 194 Mbit/s 83,0
16 4 Großbritannien 10.587 97% 93 Mbit/s 80,1
14 5 Frankreich 77 90% 199 Mbit/s 71,4
6 6 Schweden 97 94% 170 Mbit/s 64,4
19 7 Polen 26 90% 138 Mbit/s 59,7
6 8 Niederlande 358 98% 157 Mbit/s 62,6
1 9 Norwegen 18 96% 165 Mbit/s 58,6
30 10 Brasilien 4 39% 95 Mbit/s 54,4
... ... ... ... ... ... ...
13 18 Deutschland 204 96% 123 Mbit/s 45,5

 

Der eLearning-Index untersucht den aktuellen Stand der digitalen Infrastruktur, zum digitalen Bildungsangebot und zum eLearning-Markt in 32 Ländern weltweit. Ein Vergleich der Daten von 2020 und 2021 erlaubt eine Beurteilung über Fortschritte und Rückschritte der untersuchten Länder. Die Ergebnisse des eLearning-Index 2021 machen deutlich, dass sich zwar so gut wie alle Länder hin zu einem besseren digitalen Bildungsangebot bewegten haben. Einige Länder haben jedoch deutlich schneller und flexibler reagiert und sind an Ländern mit nur halbherzigen Bemühungen vorbeigezogen.

"Seit wir den eLearning-Index 2020 zum ersten Mal veröffentlicht haben, verfolgen wir alle Entwicklungen rund um den Ausbau von Infrastrukturen für digitale Bildung ganz genau. Ein Jahr später wird es Zeit den aktuellen Stand weltweit erneut zu erfassen und die Entwicklungen auf diese Weise fortlaufend zu dokumentieren", so Kirill Bigai, CEO von Preply. "Die Nachfrage nach Angebote für digitales Lernen ist weiterhin riesig. Während Preply zu Beginn des Jahres 2020 etwa zwei Millionen Unterrichtsstunden und 10.000 Lehrer listen konnte, zählen wir ein Jahr später über zehn Millionen Unterrichtsstunden und rund 40.000 Lehrerinnen und Lehrer aus 190 Länder."