Barrierefreies eLearning

EU-Projekte im Berufsförderungswerk Düren vorgestellt

Düren, August 2007 - Die als eLearning umschriebene Bildungstechnologie wird zwar in der betrieblichen Weiterbildung zunehmend genutzt und bietet gerade auch für blinde und sehbehinderte Menschen viele Vorteile und Möglichkeiten. Doch beweist die Praxis , dass die Barrierefreiheit computer-gestützten Lernens ein brisantes Thema ist - nicht nur in Deutschland, sondern europaweit. Dies zeigte sich auf einer Bildungskonferenz im Berufsförderungswerk Düren, die in dieser Form ein Novum war.




Dabei wurden die neun von der EU geförderten eLearning-Projekte vorgestellt und von den insgesamt 52 Teilnehmern und Referenten intensiv diskutiert. "Dass wir mit dieser Konferenz tatsächlich so viele Multiplikatoren erreichen würden, hatten wir nicht zu hoffen gewagt", freute sich Dr. Hans Zeißig, Geschäftsführer des BFW Düren. Neben den Teilnehmern aus deutschen und europäischen Bildungseinrichtungen waren auch Fachleute der Aktion Mensch und des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes vertreten.


"Unser Ziel muss es sein, dass Menschen mit Sehbehinderungen einen angemessenen Zugang zu den Produkten und Dienstleistungen dieser zeitgemäßen Bildungstechnologie erhalten. Nur die interdisziplinäre Kooperation unterschiedlicher europäischer Akteure aus Bildung, Forschung und Industrie ermöglicht eine und qualitativ beispielgebende Entwicklung auf diesem Gebiet", erläuterte Jürgen Hüllen, Leiter der Abteilung Forschung und Entwicklung beim Berufsförderungswerk Düren, das seit 2005 an insgesamt fünf EU-Projekten für computergestütztes Lernen als Projektkoordinator oder Projektpartner beteiligt.


Dass blinde und sehbehinderte Menschen aufgeschlossen sind gegenüber eLearning-Angeboten, wurde auf der Konferenz durch die Umfrageergebnisse des Projektes eYes der Universität Pavia dokumentiert. Schwerpunkte der Vorführungen während der Bildungskonferenz lag auf den Testmöglichkeiten der Projektprodukte und ihre Erfahrungen mit eLearning-Technologien.


Besonders bemerkenswert war, dass zahlreiche innovativ-technische Lösungen vorgestellt wurden. Neben audio-taktilen Lehrmedien, einer speziellen Software für die blindenspezifische Bedienung vom Computern wurde auch eine auf Funktechnik basierte Navigationslösung gezeigt.


Die Konferenz war eine wirkungsvolle Plattform zum Informationsaustausch und sollte in zwei Jahren wiederholt werden, äußerten zufriedene Teilnehmer übereinstimmend nach der Tagung.